
29 Jan #montagsmaschen // 005 – Gastbeitrag
Hej, ich bin Lena vom Butterschaf und ich freue mich, Euch meine Maschenprobe vorstellen zu dürfen.
Zu Anfang meiner Strick- und Häkelkarriere war auch ich kein großer Freund von Maschenproben. Ich bin es auch jetzt noch nicht wirklich, aber ich sehe zumindest ein, dass sie für das ein oder andere Projekt doch ganz praktisch sind. Und manchmal, so ab und zu, machen sie mir sogar Spaß, zum Beispiel wie bei dieser Maschenprobe für einen Loop.
Der Grund, warum ich mich verhältnismäßig engagiert an meine Maschenprobe gesetzt habe, ist mein ziemlich genau sechs Jahre alter Schal, den ich mir während meines Auslandssemesters in Bristol gestrickt habe. Bei dem Garn handelt es sich um eine herrlich weiche Alpaka-Woll-Mischung, aber leider landen mir ein paar zu viele der hellgrünen Fussel auf meiner dunkelblauen Jacke. Außerdem hätte ich gern, dass die Wellen des Musters etwas deutlicher hervortreten, dafür benötigte ich ein Garn mit etwas mehr Stand. Und, das interessierte mich fast noch am meisten: Wie sehr hat sich mein Stricken in den letzten sechs Jahren geändert? Ich bin nämlich ein wenig von den sehr ordentlichen glatt rechten Randmaschen des Schals überrascht und dass die jeweils letzte Masche einer Rechtsrippe nicht lockerer ist als die erste.

Nach einem kurzen Blick in meinen Stash hatte ich sogar schnell das passende Garn parat. Mit „Top Merino“ von Lanas Stop hatte ich mir schon letztes Jahr einen Schal tunesisch gehäkelt. Von einer anderen Farbe hatte ich noch drei Knäuel übrig, die ich von Beige-Braun auf ein schönes Grau mit ganz leichtem Grünschimmer umgefärbt hatte. Deshalb habe ich die Maschenprobe auch nicht gewaschen, denn nach der Tortur, der ich das Garn im Topf ausgesetzt hatte, wird sich wohl bei einer einfachen Wäsche nichts mehr ändern.
Name: | Lanas Stop / Top Merino |
Zusammensetzung: | 52% Wolle, 48% Polyacryl |
Lauflänge: | 125m/100g |
empfohlene Nadelstärke: | 5,6-6,0 |
Maschenprobe: | 13 Maschen und 21 Reihen mit Nd Nr 6 = 10 x 10 cm |
Pflege: | maschinenwaschbar |
Verbrauch | Gr. 40 = ca. 600 g |


Nadelstärke: | 5,0 |
Angeschlagene Maschen: | 28 Maschen |
Maschenprobe: | 28 Maschen (inkl. 3 Fallmaschen) und 23 Reihen (ungedehnt gemessen) |
Größe: | 11 x 12 cm |
Gewicht: | 17 Gramm |
Grundmuster: | Rippenmuster 2/2 mit Fallmaschen |
Randmaschen: | Je 1 Masche glatt rechts stricken. |

Das Muster ließ sich am Schal relativ einfach ablesen, denn eigentlich handelt es sich ja nur um ein Rippenmuster 2/2, welches ein wenig abgewandelt wird. Bei meiner ersten Maschenprobe (ja, ich habe tatsächlich sogar zwei gestrickt) habe ich das Muster jedoch symmetrisch eingeteilt und eine Reihe mehr vor dem Rapportwechsel gearbeitet. Mit dem Ergebnis war ich nicht ganz glücklich, denn die Rippen „fließen“ nicht so schön, sondern weisen leichte Knicke auf und durch die symmetrische Einteilung ziehen sich die Ränder zusammen. Aha, wieder was gelernt! Es gibt also einen Grund, warum der Originalschal so aufgebaut ist.

Bei meiner zweiten und finalen Maschenprobe habe ich dann nicht nur den originalen Reihenrapport gestrickt, sondern auch gleich noch eine größere Nadelstärke verwendet und mit dem Ergebnis bin ich jetzt auch zufrieden. Trotz der verschiedenen Nadelstärken konnte ich hinsichtlich des Maschenbildes dieselben Beobachtungen bei beiden Maschenproben machen: Randmaschen brauchen Sorgfalt und manchmal sorgt auch das Muster für ein gutes Maschenbild.
Bei den Maschenproben habe ich besonders darauf geachtet, die glatt rechten Randmaschen besonders fest zu stricken und habe dasselbe Ergebnis erzielt wie bei meinem Schal vor sechs Jahren. Falls mir die Ränder irgendwann also nicht gefallen hatten, lag das an schludrig gearbeiteten Randmaschen.

Auch die Optik der Rechtsrippen ist okay. Die zweite rechte Masche am Übergang zu den linken Maschen ist zwar ein klitzekleines bisschen lockerer, aber es ist noch vertretbar. Meine Theorie war, dass ich mittlerweile einfach schneller stricke und deshalb nicht mehr jede Masche so genau anziehe und deswegen die Maschen lockerer werden. Aber bei Zweierrippen scheint der Effekt einfach nicht so stark zu sein.

Jetzt muss ich mir nur noch Gedanken darübermachen, ob ich den Loop quer oder hoch stricke und dann kann es eigentlich auch schon losgehen. Der Maschenprobe sei Dank!
No Comments